Der Ohligsberg ist ein sehr steiler, nach Süd-Westen ausgerichteter Hang der sich am Moselufer nahe dem kleinen Ort Wintrich erhebt. Grobe, harte Schiefersteine mit blau-grauer Färbung mischen sich hier mit Eisenoxid durchzogenem Quarz. Dieser Boden heizt sich in der Sonne sehr schnell auf und bringt der Rieslingtraube eine besonders hohe Reife. Gleichzeitig fällt nachts durch ein nahegelegens Seitental Kaltluft aus den Hunsrückhöhen ins Moseltal. Hierdurch erhalten sich die Trauben Frische, Säurespannung und Aromatik. Der Ohligsberg ist ein vergessener Klassiker berühmter Mosellagen, um 1900 erzielten Weine dieser Lage die höchsten Preise auf Versteigerungen.
Die Trauben werden Mitte Oktober gelesen, im steilen Hang natürlich von Hand. Der Most gärt mit natürlichen Hefen im Fuderfass im kühlen Schieferkeller in Piesport. Danach verbleibt der Wein noch für bis zu 24 Monate auf der Vollhefe im Fass.
In der Nase findet man reifes Steinobst und Zitronen, dazu die steinige Schiefermineralitaet. Dicht, saftig und doch leicht und elegant am Gaumen zeigen sich hier Früchte wie Ananas und hochreife Zitronen. Die Frische Säure und salzige Mineralik versprechen ein großes Alterungspotenzial.
Bereits jung ein viel versprechender Wein, gewinnt jedoch mit zunehmendem Alter an Komplexitaet und Ausdruck, am besten nach 8 Jahren und mehr.
Kuehl serviert bei 9-12°C dient diese Kabinett als großartiger Aperitif oder als eleganter Begleiter zu asiatischen oder scharfen Gerichten. Nach mehreren Jahren Reife ist die natuerliche Fruchtsueße kaum noch schmeckbar und sie kann geradezu ueberraschend universell zu vielen Gerichten serviert werden.